Frechen 20

“Alle haben Bock auf Frechen 20”

Charakter, harte Arbeit und gute Stimmung – die Gründe für den Aufstieg unserer Zwanziger sind vielfältig und sprechen für eine tolle Truppe.

Gut anderthalb Wochen ist es mittlerweile her, seit unsere Zwanziger im Anschluss an einen 2:0-Derbysieg beim GKSC Hürth den Aufstieg in die Mittelrheinliga feiern durften. Für unseren Verein bedeutet der Aufstieg in die fünfthöchste deutsche Spielklasse eine lang ersehnte Rückkehr, denn der einstige Mittelrheinmeister und DFB-Pokalteilnehmer Frechen 20 musste die Verbandsliga in der Saison 1998/99 aufgrund finanzieller Probleme verlassen und wurde im Anschluss bis in die Kreisliga durchgereicht.

„Als Jugendlicher habe ich den Lokalsport verfolgt und wusste, dass Frechen 20 ein Aushängeschild im Rhein-Erft-Kreis war. Lange Jahre hat der Verein dann aber keine Rolle mehr gespielt“, erinnert sich Micha Skorzenski, mit dessen Namen die sportliche Wiederauferstehung der Schwarz-Weißen eng verbunden ist. Denn nachdem Skorzenski und Sahin Yildirim, mittlerweile 1. Vorsitzender, im Jahr 2009 bei den Zwanzigern eingestiegen sind, gelang zunächst der Wiederaufstieg in die Bezirksliga (2010), vier Jahre später der Sprung in die Landesliga (2014) und nun abermals vier Jahre später der Aufstieg in die Mittelrheinliga. Nach sechs Jahren in Diensten des Klubs sah es nach der Saison 2014/15 so aus, als könne die SpVg für Skorzenski sogar zum Sprungbrett in Richtung Profi-Fußball werden. Denn der Gymnasial-Lehrer wechselte zum Essener Stadtteilklub FC Kray und stand in der Regionalliga West an der Seitenlinie. Doch trotz einiger respektabler Ergebnisse gegen die Spitzenteams der Liga reichte die sportliche Qualität des Kaders nicht, um dauerhaft in der vierten Liga bestehen zu können. So trennten sich die Wege wieder und nach zwei Abstiegen in Folge spielen auch die Krayer mittlerweile in der Landesliga.

Fahren auch gemeinsam in den Urlaub: Trainer Micha Skorzenski und Torwart-Trainer Dirk Masuhr

“Genau der richtige Weg”
Trotz einiger Angebote aus dem Profi-Bereich entschied sich Skorzenski schließlich für eine Rückkehr zu seinen Zwanzigern. „Die Rückkehr von Micha war natürlich mit dem beidseitigen Wunsch verbunden, den Aufstieg zu schaffen“, sagt Yildirim, der ebenso glücklich wie erleichtert ist, dass dieses Ziel nun erreicht wurde. Gleiches gilt für den 35 Jahre alten A-Lizenz-Inhaber: „Für mich war der Weg zurück zu meinen Wurzeln genau der richtige. Hier bin ich emotional tief verbunden und spüre eine große Rückendeckung in allen sportlichen Belangen“, sagt Skorzenski, der die Pfingsttage gemeinsam mit seinem Torwarttrainer Dirk Masuhr in Valencia verbrachte. Genau wie im Vorjahr, als beide nach einem mit Tabellenplatz acht eher enttäuschend verlaufenen Jahr gemeinsam mit Yildirim einen Plan schmiedeten: „Wir wollten nur noch charakterlich tolle Jungs in der Mannschaft haben, die einfach Spaß am Fußball haben. Dass dieses Vorhaben nicht nur geklappt hat, sondern auch sportlich so erfolgreich verlaufen ist, spricht für unsere Personalplanung, hat aber natürlich auch mit Glück zu tun“, weiß Skorzenski.

“Die Jungs haben Bock auf Frechen 20”
Glück, dass sich der im Sommer neu zusammengestellte Kader so schnell gefunden hat und dass sich die getroffenen Entscheidungen als größtenteils richtig erwiesen. „Von den finanziellen Möglichkeiten her, gehören wir in der Landesliga sicher nicht zu den Top-Adressen. Aber wir haben eine großartige Struktur in der Mannschaft und einen Kern von Spielern, die unseren Weg zu 100 Prozent mitgehen, lernfähig sind und einfach Bock auf Frechen 20 haben“, freut sich Skorzenski, der hofft, dass der eingeschlagene Weg – auch dank der vorbildlichen Unterstützung durch die ehrenamtlichen Helfer rund um den Verein –  nun kontinuierlich fortgesetzt werden kann: „Es geht für uns auch weiterhin nur mit maximalem Aufwand und harter Arbeit. Wichtig ist auch, dass wir unsere Jugendabteilung weiterentwickeln und so die Voraussetzungen für langfristigen Erfolg in den eigenen Reihen schaffen.“

Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler Johannes Wenning kommt vom FC Hürth nach Frechen

Johannes Wenning kommt aus Hürth
Um in der kommenden Saison in der Mittelrheinliga bestehen zu können, wird im Hintergrund bereits fleißig gearbeitet. Nach den erfolgreichen Vertragsverlängerungen mit dem Gros des aktuellen Kaders präsentierten die Zwanziger mit Johannes Wenning auch den ersten externen Zugang zur neuen Saison. Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler kommt vom künftigen Ligarivalen FC Hürth und kann bereits eine Verbindung zum Verein vorweisen. Denn sein Bruder Philip trug bereits vor zehn Jahren schwarz-weiß. Nun zieht der kleine Bruder nach.

Doch auch über die Kaderplanung hinaus tut sich einiges rund um den Kurt-Bornhoff-Sportpark: „Wir haben in dieser Saison auf und neben dem Platz alles Erdenkliche getan, um den Aufstieg zu realisieren und den Verein zu entwickeln. Nur so konnten wir etwas Historisches schaffen“, sagt Vereinsvorsitzender Yildirim, der sich eine weitere Professionalisierung der Strukturen zum Ziel gesetzt hat. „Dies geht nur mit starken Partnern. Auf der Basis der letzten Jahre wollen wir einen weiteren Schritt in unserer Entwicklung machen. Daher appelliere ich an hiesige Unternehmer und Frechener Bürgerinnen und Bürger, die Lust haben sich zu engagieren, uns zu unterstützen.“ Die Motivation und der Wille bei den Zwanzigern sind also groß, dem zuletzt erfolgreichen Weg weitere Kapitel hinzuzufügen.

Schreibe einen Kommentar